Die Verbreitung des Tauchsports als Freizeitaktivität wirft im Bereich der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde spezifische Fragen auf. Immer öfter treten Probleme wie Druckverletzungen (Barotrauma) aufgrund von Druckschwankungen auf, die unangenehme Beschwerden verursachen und sogar ernsthafte Schäden nach sich ziehen können. Die Dekompressionskrankheit, resultierend aus unzureichenden Dekompressionspausen beim Auftauchen, stellt ebenfalls eine ernsthafte Herausforderung dar. Zusätzlich häufen sich Symptome wie Schwindel, Ohrgeräusche und Hörstörungen, die in vielen Fällen mit Tauchen in Verbindung gebracht werden.
Tauchen – Medizinische Aspekte Voraussetzungen und Untersuchungen
Bevor Sie mit dem Tauchen beginnen, ist es unerlässlich, einige medizinische Aspekte zu beachten. Es müssen gewisse Voraussetzungen erfüllen, um sicherzustellen dass Tauchen für Sie eine geeignete Sportart ist. Dazu gehören:
Allgemeine Gesundheit: Menschen mit schwerwiegenden Gesundheitsproblemen wie Herzerkrankungen oder Epilepsie sollten vor dem Tauchen eine ärztliche Untersuchung durchführen lassen, um festzustellen, ob sie für diese Aktivität geeignet sind.
Ohren: Probleme mit den Ohren, wie chronische Entzündungen oder perforierte Trommelfelle, können beim Tauchen zu ernsthaften Komplikationen führen. Eine Untersuchung durch einen HNO-Arzt kann helfen, diese Probleme zu identifizieren.
Lungenfunktion: Personen mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen sollten ihre Lungenfunktion überprüfen lassen, um sicherzustellen, dass sie über ausreichende Atemkapazität verfügen, um sicher tauchen zu können.
Psychische Gesundheit: Tauchen erfordert Konzentration und mentale Stärke. Personen mit psychischen Erkrankungen sollten sicherstellen, dass sie emotional stabil genug sind, um den Anforderungen des Tauchens gerecht zu werden.
Die Ausrüstung zum tauchen – Mehr als nur Flossen und Atemregler
Bevor Sie tauchen gehen, denken Sie daran, Ihre Tauchausrüstung sorgfältig auszuwählen, insbesondere im Hinblick auf die Gesundheit Ihrer Hals-, Nasen- und Ohrenregion. Neben Flossen und einem Atemregler sind eine Tauchmaske, Ohrstöpsel und ein Tauchcomputer unverzichtbar. Die Tauchmaske schützt nicht nur Ihre Augen, sondern verhindert auch das Eindringen von Wasser in die Nase, was das Risiko von Ohrenentzündungen verringert. Ohrstöpsel bieten zusätzlichen Schutz vor Druckveränderungen während des Abstiegs und Aufstiegs, was das Risiko von Mittelohrverletzungen minimiert. Der Tauchcomputer ermöglicht es Ihnen, Ihre Tauchgänge genau zu überwachen und sicherzustellen, dass Sie sich innerhalb sicherer Grenzen bewegen, was besonders wichtig ist, um Ohrenprobleme zu vermeiden, die durch zu schnelles Tauchen entstehen können. Denken Sie immer daran, dass Ihre Gesundheit an erster Stelle steht, und treffen Sie die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen, um Ihre Hals-, Nasen- und Ohrenregion während des Tauchens zu schützen.
Feststellung der Tauchtauglichkeit
Die Umgebung, in die sich ein Taucher beim Tauchen begibt, unterscheidet sich erheblich von seinem normalen Lebensraum und stellt ungewohnte physische und psychische Anforderungen an den Körper. Besonders im Fokus steht hier der HNO-Bereich, da für ein sicheres Tauchen eine präzise Anpassung des Luftdrucks in den Körperhöhlen an den Umgebungsdruck unerlässlich ist. Dies erfordert freie Nasennebenhöhlen sowie eine natürliche und uneingeschränkte Nasenöffnung. Entzündungen der Schleimhäute können zu einem gefährlichen Unterdruck führen, der zu Symptomen wie Drehschwindel, Übelkeit und Erbrechen führt. Jegliche Abweichung von der korrekten Druckanpassung birgt ein direktes Risiko und kann Druckverletzungen verursachen. Die Überprüfung der Tauchfähigkeit ist daher von entscheidender Bedeutung, um potenzielle Risiken zu minimieren und ein sicheres Taucherlebnis zu gewährleisten.
In unserer HNO-Praxis im CITTI-PARK Flensburg legen wir großen Wert darauf, die Tauchtauglichkeit von Tauchern zu überprüfen. Das Tauchen stellt eine beträchtliche Belastung für das Gehör und die Nebenhöhlen dar. Wenn diese Organe nicht in der Lage sind, die veränderten Druckbedingungen unter Wasser auszugleichen, kann dies zu schwerwiegenden Schäden führen. Daher empfehlen wir dringend, Tauchgänge nur nach einer gründlichen fachärztlichen Untersuchung durchzuführen.
Bei unserer Tauchtauglichkeitsuntersuchung, die den internationalen Standards entspricht und anerkannt ist, führen wir folgende Untersuchungen durch:
- Umfassende Anamneseerhebung
- Vollständige körperliche Untersuchung
- Untersuchung der Ohren
- Nasennebenhöhlenuntersuchung
- Bewertung der Nasenatmung
- Lungenfunktionstest
- Ruhe-EKG
- Gleichgewichtsprüfung
Wenn Sie einen Tauchurlaub planen oder daran interessiert sind, einen Tauchschein zu machen, empfehlen wir Ihnen dringend, Ihre Tauchtauglichkeit von einem Facharzt überprüfen zu lassen. Nachdem Sie Ihre Tauchtauglichkeitsbescheinigung erhalten haben, stehen Ihnen unsere Fachärzte, die über umfangreiche Erfahrung als Taucherärzte verfügen, gerne für alle Fragen rund um den Tauchsport zur Verfügung.
Druckausgleichsprobleme beim Tauchen?
Egal, ob Sie gerade erst mit dem Tauchen beginnen oder bereits ein erfahrener Profi sind, früher oder später wird jeder Taucher mit Schwierigkeiten beim Druckausgleich konfrontiert. Dieses Problem entsteht oft durch ein Ungleichgewicht zwischen dem schnellen Abtauchen und der Möglichkeit, einen Druckausgleich rechtzeitig durchzuführen. Verschiedene Faktoren wie Zeitdruck oder sogar eine einfache Erkältung können dabei eine Rolle spielen.
Es gibt viele Gründe, warum Taucher Probleme mit dem Druckausgleich haben können, von chronischen Entzündungen der Nasennebenhöhlen bis hin zu anatomischen Besonderheiten. Eine Untersuchung durch Ihren HNO-Facharzt kann dazu beitragen, diese Ursachen zu klären. Falls keine spezifische Ursache gefunden wird, erhalten Sie in der HNO-Praxis Empfehlungen für weitere Maßnahmen.
Für weitere Informationen rund um die Themen HNO, Fliegen und Tauchen – sprechen Sie uns gern an und besuchen Sie unsere Website.
Bildquellen: canva@ultramarinfoto